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Pressestimmen zur Show 'TÜREN AUF! Varieté pur'

Kurzweil-Kontinuum

(…) Raymond Raymondson ist mit seinen beiden Nummern, die so schlicht wie umfassend „Magic“ heißen und „Cirque“ so unfassbar komisch, so virtuos peinlich, so sensationell brillant schlecht, dass Alex nicht allein ist mit ihren spitzen Schreien, ihren Glucksern, ihrem Röcheln vor Vergnügen. Und Raymond
Raymondson ist nicht der einzige, der es auslöst. Denn Karl-Heinz Helmschrot, der Conférencier des Abends, ist subtiler, in seinen Wort- und Buchstaben-Spielereien, seinen wunderbar altmodischem Reimen und phonetischen Grenzerfahrungen sogar durchaus ein wenig intellektuell. Aber brüllend komisch ist auch er.
Das ist besonders wichtig. Denn Karl-Heinz Helmschrot hält die Show zusammen, die „Türen auf!“ heißt und den Untertitel „Varieté pur“ trägt, was beides den Pudel im Kern trifft. Denn die endlich wieder offenen Türen, sie ziehen sich als (meist übrigens geschlossenes) Doppel wie ein szenisches Leitmotiv durch die von Urs Jäckle mit leichter Hand hingetupfte erste Post-Corona-Show, die wohl doch wieder eine zwischen zwei Lockdowns wird. Und „Varieté pur“ bedeutet: Hier gibt es keine Rahmenhandlung, kein übergestülptes Konzept. Hier reihen sich die Akrobaten wie die Perlen auf einer Schnur – und fließen dennoch durch verbindende Parallel- und Gruppenaktionen aller Beteiligten so geschmeidig ineinander, dass das Nummern-Programm zum Kurzweil-Kontinuum zusammenwächst. (...)

(...) Jäckle [hat] ein Panorama neuer Bilder, neuer Effekte, neuer Sensationen aufgefächert, das vom ersten bis zum letzten Moment fesselt. (...) Das deutsche Breakdance-Trio (Mike Greeck, Brit Bauermeister, Yousefi Awarwand) holt die Urgewalt der Straße ins Varieté – und zeigt ganz nebenbei, dass es neben dem Testosteron-Posen männlicher Breakdancer auch spezifisch weibliche Moves gibt. Subtil sind sie, geschmeidiger, weniger angeberisch. Womit sie zwar bestens ins Gender-Klischee passen, aber absolut sehenswert sind. Wie diese ganze wunderbar leichtfüßige Show, auf die viele viel zu lange warten mussten. Der nachgerade ekstatische Jubel zeigt es unmissverständlich. (...)

Peter Korfmacher, Leipziger Volkszeitung, 14.08.2021