(…) So halten es die Höhepunkte des Abends: David Burlet aus Frankreich beispielsweise entfaltet in seiner hinreißend hektischen Teller-Balance den selbstironischen Witz ohne eine Silbe. Und doch ist seine Nummer so komisch, wie sie virtuos ist: Nicht weniger als zehn Teller bringt und hält er nach und nach auf den Stangen in Drehung und erledigt nebenbei, was man als One-Man-Show so zu erledigen hat, von der Equilibristik bis zu Hausarbeit. Ein wunderbarer Artist. Wie Burl aus den Staaten. Auch er setzt mit seinem Seifenblasen-Theater auf die sanfte Schönheit der kleinen
Dinge, auf Nostalgie und Poesie. Natürlich kommt auch eine schwerelose Show dennoch nicht ohne das große Besteck aus. Dafür stehen Banquinbar aus Kolumbien: fliegende Körper, getragen,
gestützt und geworfen von den Händen der Kollegen. Atemberaubend kraftvoll, spektakulär im Timing – und die kleinen Unzulänglichkeiten in der Ausführung waghalsiger Flüge unterstreichen die Wirkung eher noch. Am Ende sitzt sie eben doch am längeren Hebel, die Schwerkraft. (…)
Peter Korfmacher, Leipziger Volkszeitung, 20. März 2017
Wenn über einem Abend "Schwerelos" steht, dürfen Luftballons nicht fehlen, ebensowenig wie Tänzerinnen und Artisten, die scheinbar schweben, sowie Seifenblasen. Die
Mitwirkenden der neuen Show im Krystallpalast kommen aus Kolumbien und den USA, aus Finnland, Frankreich und Ungarn, den roten Faden zwischen allen hält der Deutsche
Matthias Romir. Der ist klasse und wird immer besser, auch wenn man ihn zunächst für Don Quichotte halten könnte und dann für einen Verrückten aus dem Kinderfernsehen, spätestens bei seiner Luftballonkopfnummer tobt (und heult) der Saal. Was macht man bloß mit einem solchen Verehrer, wird sich am Tag der Premiere die von Romir angehimmelte Sophie gefragt
haben. (...)
ELC, BLITZ! 2017