(...) Eigentlich ein nachgerade idyllisches Panorama totaler Entspannung – aber auch verstörend. Denn dieses Dutzend auf der Bühne befindet sich in Hypnose, von Aaron in einen Zustand versetzt, in dem er offenkundig die Herrschaft über das Bewusstsein übernommen hat. Das funktioniert nicht bei jedem, manche schickt der Show-Hypnotiseur bald wieder zurück an den Platz, und nicht bei jedem gleich tief – hier geht die Auslese weiter. Aber wer bis zum Schluss auf der Bühne bleibt, gibt sein Bewusstsein für eine Dreiviertelstunde ab. Und den freien Willen gleich dazu.
(...) Dabei besteht gottlob keinerlei Grund zur Beunruhigung. Denn Aaron, das macht den Charme seines grandiosen Hypnose-Spektakels aus, macht sich eher selbst zum Obst als seine Freiwilligen, die er weder der Lächerlichkeit preisgibt, noch körperlichen Risiken aussetzt. Und so irritierend es im Prinzip auch ist, welche Macht dieser so ungemein sympathische Dampfplauderer aus dem Pott in den Köpfen anderer Menschen erlangen kann, so bleibt seine Show-Behandlung doch frei von Risiken und Nebenwirkun- (...).
(...) saukomisch ist es allemal, und schließlich bietet „Déjà vu“ genug Anlass zum Staunen. Auch außerhalb des Hypnose-Blocks. Da sind allen voran die Ungarn vom spektakulären Trio Bokafi, die sich mit ihrem Schleuderbrett buchstäblich bis unter die Decke des Krystallpalastes katapultieren und die atemberaubenden Flugbahnen mit zahlreichen Drehungen um jede erdenkliche Achse verzieren.
(...) die Sommershow im Krystallpalast [ist] großes Entertainment (...). Sollte man erlebt haben – am besten auf der Bühne.
Peter Korfmacher, Leipziger Volkszeitung, 29./30. Juli 2017