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Pressestimmen zur Show 'BODYTALK - Urbanes Varieté'

Große Kleinkunst braucht keine Worte
Weltmeisterlich, verwegen, anders, witzig, poetisch und konsequent sprachlos: „Bodytalk“ feiert Premiere im Krystallpalast.

Tatsächlich ist „Bodytalk“, das „urbane Varieté“, das am Donnerstagabend im ausverkauften Krystallpalast Premiere feierte und nun bis zum 19. Oktober den Saal in der Magazingasse füllen muss, mal wieder
eine vollständig sprachlose Show. Und sie zeigt erneut, dass ein Conférencier schon verdammt gut sein muss, soll er besser sein als kein Conférencier. Und eine wortreich ausgebreitete Spielhandlung stört in diesem Genre ohnehin meist. Urs Jäckle braucht für diesen großen Wurf der kleinen Kunst nicht viel: eine liebevoll auf die Bühne und in den Saal gezauberte Hinterhof-Szenerie, in der die Artisten sich begegnen, spreizen, flirten, putzen, die Wäsche machen, feiern, glänzen – leben. Und vielleicht ist es für den ungeheuren Charme dieser Produktion tatsächlich entscheidend, dass alle Beteiligten für die Zeit ihres Engagements in der Magazingasse tatsächlich so etwas wie eine Wohngemeinschaft bilden.
(…)
Dabei sind die Einzelteile der Show durchaus auch schon spektakulär: Zehn Weltmeister-Titel, Einträge ins Guinness-Buch und nationale Meisterschaften können die Artistinnen und Artisten vorweisen.
Doch im Grunde spielt das keine nennenswerte Rolle. Ist es nicht wichtig, dass hier die meisten Umdrehungen am eigenen Haupthaar oder weltmeisterliche Yoyo-Kunst zu bestaunen sind. Und selbst im
Falle des atemberaubenden Danil Lysenko aus der Ukraine ist es gleich, dass er im Krystallpalast nur neun (!) Ringe jonglierend in der Luft hält, statt der elf, mit denen er den Weltrekord hält. Denn das Herunterklappen der Kinnlade ist zwar garantiert in dieser Show, aber Jäckle und seine Crew führen es trotz all der verbrieften Weltklasse eher beiläufig herbei.
(…)
Eine fabelhafte Show, verwegen, brüllend komisch, poetisch, anders. Und rückhaltlos bejubelt.

Peter Korfmacher, Leipziger Volkszeitung, 10./11.08.2024